Schlechtes Sehen - schlechte Leistung

Ein klarer Blick in sein Umfeld ist wichtig für das Kind, denn den größten Teil seiner Sinneseindrücke nimmt es über die Augen wahr. Gutes Sehen hilft ihm deshalb, sich die Welt besser zu erschließen – beim Spielen, beim Lernen oder im Straßenverkehr.

Wird eine Sehschwäche nicht rechtzeitig erkannt, kann das besonders für die schulische Entwicklung Konsequenzen haben: das Kind ermüdet schneller, und auch Schreib- und Leseschwächen werden verstärkt.

Deshalb raten Experten, spätestens bis zum dritten Lebensjahr eine Vorsorgeuntersuchung durchführen zu lassen. Wird eine Fehlsichtigkeit erst nach dem sechsten Lebensjahr festgestellt, kann sich das Sehzentrum nicht mehr normal entwickeln und die Sehschwäche nur noch schwer zurückbilden.

Wird eine Sehschwäche diagnostiziert (z.B. fehlender Farbsinn, Störungen im beidäugigen Sehen oder starke Weitsichtigkeit), sollte sie regelmäßig kontrolliert werden, weil sich das Sehvermögen bei Kindern rasch ändern kann.

Erschreckend ist, dass immer noch etwa 20% der deutschen Kinder im Kindergartenalter an unentdeckten Sehschwächen leiden. Bei Vorsorgeuntersuchungen durch den Kinderarzt fallen sie oft nicht auf, weil die Tests nicht ausreichend sind. Ohne die Eigeninitiative der Eltern bleiben diese Sehschwächen oft bis zum Führerschein-Sehtest unentdeckt.

Dabei muss die Brille das betroffene Kind nicht zwangsläufig ein Leben lang begleiten – im Gegenteil. Eine Brille ist ein Trainingsgerät. Bis zum Alter von 7 Jahren „lernen“ die Augen das richtige Sehen. Nur mit Hilfe einer Brille können sehschwache Kinder den Umgang mit optischen Reizen richtig lernen.

Über Spott und Hänseleien in der Schule brauchen sich Eltern heute auch keine Sorgen mehr zu machen. Brillenträger jeden Alters sind heute der Normalfall – und spätestens seit Harry Potter sogar „voll im Trend“.


Brillenträger sind längst keine Außenseiter mehr. Die Mode für Kinderbrillen präsentiert sich heute in modischen Farben und trendigen Formen. Allerdings geht es nicht nur um das gute Aussehen! Die Brille hilft dem Kind auch, sich beim Spielen, in der Schule oder im Straßenverkehr besser zurechtzufinden – ein klarer Beitrag zur Sicherheit.


Tipp:

Lassen Sie Ihr Kind die Brillenfassung beim Augenoptiker selbst aussuchen. Das fördert die Bereitschaft, die Brille auch wirklich zu tragen und sich mit dem eigenen Aussehen zu identifizieren.


Schlechte Zeugnisnoten

...hängen auch mit schlechtem Sehen zusammen!

Wenn vor den Sommerferien die Zeugnisse verteilt werden, gibt es leider nicht nur strahlende Gesichter. Doch nicht immer sind Faulheit oder mangelnde Intelligenz der Grund für schlechte Schulnoten. Denn viele Kinder erkennen zwar die Fünfen auf dem Zeugnis, nicht aber das, was der Lehrer an die Tafel schreibt. Deshalb ist ein Sehtest ein Muss in solch einer Situation.

Lernprobleme – Sehprobleme

Gute schulische Leistungen entscheiden maßgeblich über die spätere berufliche und soziale Situation eines Menschen. Nicht alle Kinder sind aber den an sie gestellten schulischen Anforderungen gewachsen. Misserfolge entmutigen die meisten Kinder und vermindern ihre Lust am Lernen.

Dabei sind Misserfolge nicht immer ein Zeichen von Unwissenheit. Lerndefizite entstehen möglicherweise auch dadurch, dass Kinder Zahlen und Buchstaben nicht richtig erkennen und falsch wiedergeben oder verwechseln. Folglich haben sie Schwierigkeiten beim Rechnen und Schreiben und können oft nicht flüssig lesen. Sind die Kinder nicht in der Lage, die Informationen von der Tafel abzulesen, versuchen sie es beim Nachbarn. Somit wirken sie oft undiszipliniert und stören dann den Unterricht. Zeitprobleme treten auf. Stress und Konzentrationsstörungen, Müdigkeit und Unlust sind die logische Folge unkorrigierter Sehschwäche. Begriffe wie Lese- und Rechtschreibschwäche, Rechenschwäche, Hyperaktivität und Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom werden in diesem Zusammenhang gerne genannt. Oft können versteckte Sehfehler und Störungen im Zusammenspiel der Augen die Ursache für Unaufmerksamkeit sein oder bereits vorhandene Probleme verstärken.

Bei diesen Symptomen sollte man auch an eine Sehschwäche denken:

• Kopfschmerzen
• Aufmerksamkeitsstörungen
• Permanente Unruhe
• Emotionale Störungen
(Aggressivität und „Kaspern“)
• Langsames, fehlerhaftes Lesen

Eine aktuelle Untersuchung hat die traurige Gewissheit gebracht:

Viele Kinder sehen schlecht, ohne dass es die Eltern wissen. Nach einer repräsentativen Studie zweier Augenärzte aus Berlin leiden 18% der deutschen Kinder im Kindergartenalter an unentdeckter Sehschwäche. 90% der betroffenen Kinder waren noch nie bei einer augenärztlichen Untersuchung. Kinder mit unentdeckter Sehschwäche lernen aus diesem Grund nie richtig sehen!


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